Der menschengemachte Klimawandel zeigt sich auf bedrückende Weise: Im Juni 2024 litten fast 5 Milliarden Menschen weltweit an neun aufeinanderfolgenden Tagen unter extremen Hitzewellen, die durch den Klimawandel verschärft wurden. Vom 16. bis 24. Juni erlebten mehr als 60 % der Weltbevölkerung Temperaturen, die ohne den Klimawandel kaum vorstellbar wären.
Besonders stark betroffen waren:
- 619 Millionen Menschen in Indien
- 579 Millionen Menschen in China
- 231 Millionen Menschen in Indonesien
- 206 Millionen Menschen in Nigeria
- 176 Millionen Menschen in Brasilien
- 171 Millionen Menschen in Bangladesch
- 165 Millionen Menschen in den USA
- 152 Millionen Menschen in Europa (ohne Russland)
- 123 Millionen Menschen in Mexiko
- 121 Millionen Menschen in Äthiopien
- 103 Millionen Menschen in Ägypten
Tragische Höhepunkte dieser extremen Hitzewelle waren in Saudi-Arabien während der Hadsch-Pilgerfahrt zu verzeichnen, bei der über 1.300 Menschen an der extremen Hitze starben. In Städten wie Mekka erreichten die Temperaturen über 50°C, was laut Climate Central dreimal häufiger durch den Klimawandel verursacht wird.
Auch das Fußballturnier Copa America blieb nicht verschont. Bei einem Spiel zwischen Peru und Kanada kollabierte ein Schiedsrichterassistent bei 38°C und hoher Luftfeuchtigkeit.
Indien erlitt eine der schlimmsten Hitzewellen seiner Geschichte. Über 40.000 Menschen litten an Hitzschlägen, mehr als 100 starben. Die Temperaturen erreichten fast 50°C und selbst nachts fiel das Thermometer nicht unter 37°C – ein absoluter Rekord.
In Ägypten wurden in der südlichen Provinz Assuan Temperaturen von fast 50°C gemessen. Mindestens 40 Menschen starben, und der Energieverbrauch stieg so stark an, dass die Regierung tägliche Stromausfälle verhängen musste.
Dr. Andrew Pershing von Climate Central warnte:
"Über ein Jahrhundert der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas hat uns eine immer gefährlichere Welt beschert. Die Hitzewellen in diesem Sommer sind unnatürliche Katastrophen, die immer häufiger werden, solange die Kohlenstoffverschmutzung weitergeht."
Was besonders erschütternd ist, ist die Tatsache, dass einige Menschen – vor allem Anhänger bestimmter rechter Parteien und Verschwörungstheoretiker – die Realität des Klimawandels leugnen. Ihre Ignoranz schadet uns allen. Wir müssen dringend besser aufklären und gegen diese gefährliche Dummheit vorgehen.
Diese Beispiele zeigen deutlich, wie der menschengemachte Klimawandel das Leben von Milliarden Menschen weltweit bedroht und welche dringende Notwendigkeit besteht, sofortige Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu ergreifen.
Es ist schwer zu sagen, was trauriger ist: dass wir zu wenig gegen den Klimawandel tun oder dass so viele Menschen nicht verstehen, dass es ihn gibt. Beides ist zutiefst besorgniserregend. Aber ich glaube fest daran, dass viel Aufklärung hilft. Wenn wir mehr Menschen erreichen und ihnen die wissenschaftlichen Fakten und die realen Auswirkungen des Klimawandels näherbringen, können wir hoffentlich eine breitere Basis für den notwendigen Wandel schaffen. Wir müssen dringend handeln und gleichzeitig gegen die Ignoranz ankämpfen, die uns alle gefährdet.
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