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Klima Zeitreise - Kurzgeschichte

Kapitel 1: Die Zeitreise


München, 2132

Das Zentrum von München lag verlassen da, ein Schatten seiner einstigen Pracht. Inmitten der Ruinen und des verfallenen Betons stand ein ungewöhnliches Fahrzeug – ein Auto, das aussah, als wäre es einem Science-Fiction-Film entsprungen. Mit seinen Flügeltüren und dem futuristischen Design war es ein deutlicher Kontrast zur dystopischen Welt um es herum.


In dem Auto saßen Mia und Lukas, beide 14 Jahre alt, ihre Gesichter ernst und nachdenklich. Sie waren Kinder ihrer Zeit – einer Zeit, die am Rande des Abgrunds stand. Die Erde, wie sie sie kannten, war am Ende. Kriege um Ressourcen, Klimakatastrophen und der unaufhaltsame Verfall der Zivilisation hatten ihren Tribut gefordert.

„Glaubst du, es wird funktionieren?“, fragte Mia, während sie die seltsam leuchtenden Kristalle betrachtete, die das Herzstück ihrer Zeitmaschine bildeten.

Lukas, der neben ihr saß, zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber wir müssen es versuchen.“






Die Technologie, die sie benutzten, war inspiriert von den Gründern von Tantanja, einer legendären Zivilisation, die einst die Sterne bereiste. Doch im Gegensatz zu den Gründern wussten Mia und Lukas kaum, wie sie diese Kristalltechnologie bedienen sollten. Eine Zeitreise war theoretisch möglich, aber praktisch mit vielen Unbekannten verbunden.

„Wir wollen ins Jahr 2024“, sagte Mia entschlossen, als sie die Koordinaten in das Bedienfeld eingab. „Vielleicht können wir die Menschen warnen. Sie davon abhalten, den Planeten zu zerstören.“


Lukas nickte. „Und wenn wir es schon getan haben? Wenn unsere Reise schon Teil der Geschichte ist und nichts geändert hat?“

„Dann haben wir es zumindest versucht“, entgegnete Mia, während sie den Startknopf drückte.


Ein leises Summen erfüllte den Innenraum des Autos, und die Welt um sie herum begann zu verschwimmen. Farben und Formen lösten sich auf, während sie durch die Zeit rasten, getrieben von der Hoffnung, die Zukunft zu verändern.


Die Ankunft in 2024


Als das Fahrzeug zum Stillstand kam, fanden sie sich in einer Welt wieder, die so anders war als ihre eigene. Es war das Jahr 2024, und sie standen in der Mitte einer belebten Straße in München. Menschen gingen an ihnen vorbei, ohne dem seltsamen Fahrzeug viel Aufmerksamkeit zu schenken.


„Wir sind tatsächlich hier“, sagte Mia, während sie aus dem Auto stieg und sich umsah. „Sieht so aus, als wäre es uns gelungen.“

Lukas, immer noch skeptisch, folgte ihr. „Aber wie können wir etwas verändern? Wir sind nur Kinder.“


Mia sah ihn entschlossen an. „Wir müssen jemanden finden, der uns zuhört. Jemanden, der versteht, was auf dem Spiel steht.“

Sie machten sich auf den Weg, durch die Straßen einer Welt, die noch nichts von ihrem bevorstehenden Untergang ahnte. Die Herausforderung, die vor ihnen lag, war gewaltig, aber sie waren entschlossen, alles zu versuchen, um ihre eigene dystopische Realität zu verändern.


Die Mission

Ihr Plan war einfach, aber gewagt. Sie wollten zur Klimakonferenz in Berlin, um die Weltführer zu warnen. Sie hatten Daten, Bilder und Berichte aus ihrer Zeit – Beweise für die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels.

Während sie durch die Straßen Münchens gingen, diskutierten sie ihre Strategie. „Wir müssen überzeugend sein“, sagte Mia. „Sie müssen uns glauben, dass wir aus der Zukunft kommen.“

Lukas sah sich um, die moderne Welt beobachtend. „Aber selbst wenn sie uns glauben, wird es genug sein, um die Zukunft zu ändern?“

Mia hielt inne und blickte in den Himmel. „Wir können nur hoffen. Und alles daransetzen, diese Hoffnung Wirklichkeit werden zu lassen.“


Kapitel 2: Im Sog der Gegenwart


Nach ihrer Ankunft in München war das erste, was Mia und Lukas zu spüren bekamen, die ungewohnte Müdigkeit und der Hunger. In ihrer eigenen Zeit, einer Welt am Rande des Zusammenbruchs, war Nahrung knapp und die Anstrengung einer Zeitreise hatte ihre Kräfte zusätzlich erschöpft. Sie wanderten durch die Straßen, auf der Suche nach etwas Essbarem, doch ihre ungewöhnliche Kleidung und ihr verwirrtes Auftreten zogen bald die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich.


Bevor sie es richtig erfassen konnten, wurden sie von den Beamten angehalten und befragt. Ihre Geschichte, aus der Zukunft zu kommen, um die Menschheit vor der Zerstörung zu warnen, klang für die Polizisten unglaubhaft und absurd. Sie wurden in ein Heim für verwaiste Kinder gebracht, wo man sie für verwirrt hielt.


In der geschlossenen Abteilung des Heims wurden sie von Psychiatern untersucht. Niemand konnte herausfinden, wer ihre Eltern waren, und niemand glaubte ihren fantastischen Geschichten. Monate vergingen, in denen Mia und Lukas in einer Welt gefangen waren, die sie kaum verstanden und die ihnen fremd war.


Doch in diesen Monaten lernten sie viel über das Jahr 2024. Sie lasen über die globalen Geschehnisse, insbesondere über die COVID-19-Pandemie, die die Welt in Atem hielt. Langsam begannen sie, ihre Geschichte anzupassen, um glaubwürdiger zu erscheinen. Sie erzählten, ihre Eltern seien an Corona gestorben und sie hätten in ihrem Kummer die fixe Idee entwickelt, die Welt verbessern zu wollen.


Diese veränderte Geschichte führte dazu, dass sie in ein normales Kinderheim verlegt wurden, wo sie mehr Freiheiten genossen. Doch trotz der freundlicheren Umgebung fühlten sie sich gefangen. Ihre Mission, die Welt zu warnen, schien in weite Ferne gerückt.


Kapitel 3: Die Flucht


Eines Nachts, als das Heim in tiefem Schlaf lag, trafen Mia und Lukas eine Entscheidung. Sie konnten nicht länger warten. Sie mussten handeln, zurückkehren in ihre eigene Zeit und dort versuchen, einen Neuanfang zu starten.

Leise schlichen sie aus ihren Betten, durch die stillen Gänge des Heims, hinaus in die Dunkelheit der Nacht. Ihr Ziel war klar: Sie mussten ihre Zeitmaschine finden, die sie versteckt hatten, bevor sie von der Polizei aufgegriffen worden waren.

Die Stadt lag still um sie herum, als sie durch die nächtlichen Straßen zogen, getrieben von der Entschlossenheit, zurück in ihre Zeit zu reisen. Mia führte Lukas zu einem alten Lagerhaus am Stadtrand, wo sie den Delorean versteckt hatten.


Das Fahrzeug stand noch immer dort, verborgen unter Planen und Trümmern. Mit zitternden Händen entfernten sie die Abdeckungen und enthüllten das glänzende Metall des Autos, das ihre einzige Hoffnung darstellte.


„Es ist Zeit, nach Hause zu gehen“, flüsterte Mia, als sie sich in das Auto setzten.

Lukas nickte. „Ja, vielleicht können wir in unserer Zeit etwas bewirken. Vielleicht ist es noch nicht zu spät.“


Mit einem leisen Summen sprang der Motor an, und die Zeitmaschine begann zu vibrieren. Mia stellte die Koordinaten ein, ihr Herz pochte vor Aufregung und Angst. Was würden sie in ihrer eigenen Zeit vorfinden? War es möglich, einen Neuanfang zu starten?

Mit einem hellen Aufblitzen verschwand der Delorean in die Nacht, zurück in eine ungewisse Zukunft. Mia und Lukas ließen die Welt des Jahres 2024 hinter sich, getrieben von der Hoffnung, ihre eigene Zeit zu retten.

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